ANÖ Beitrag

30. Oktober 2022

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ANÖ-Ehrenpräsident Erich Längle vollendet heute seinen 80. Geburtstag

Eine Würdigung von Egon Saurer

„Eigentlich sollte man einen Menschen überhaupt nicht bemitleiden, besser ist es, man hilft ihm.“ (Maksim Gorki)

Ehrenpräsident Erich Längle mit seiner Ehefrau Lotte (rechts) bei der Tagung der ANÖ in Kufstein in Tirol ©ANÖ/Archiv

Vorarlbergs langjähriger Obmann Erich Längle feiert heute seinen 80. Geburtstag. Die ANÖ versucht mit diesen Zeilen das Lebenswerk unseres verdienten Ehrenpräsidenten zu würdigen. Erich erlernte den Beruf des Maschinenschlossers, den er mit der Meisterprüfung abschloss. 46 Jahre lang übte Erich seinen Beruf als Technischer Leiter mit großem Engagement aus und arbeite mehrere Jahre sogar auf Überseemontagen. Ehrenamtlich bereicherte Längle auch die Bürgermusikkapelle und war auch viele Jahre Mitglied des Vorarlberger Feuerwehrverbandes. In dieser Zeit lernte Erich Längle auch den als Hornist tätigen Lothar Lins kennen, der damals den Vorarlberger Verein leitete, kennen. Erich Längle erzählte mir, wie es mit seiner Nierenerkrankung angefangen hat, als er plötzlich merkte „beim Stiegen steigen“ kaum mehr Luft zum Atmen zu bekommen. Nach Konsultation des Werkarztes erfolgte durch den Praktischen Arzt eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus und der Feststellung, dass die Restfunktion der Niere nur mehr 18 Prozent beträgt. Mit diätetischen Maßnahmen und des Anlegens eines Dialyseshunts begann für Erich Längle die Zeit der Dialyse. Vorerst im Dialysezentrum, später dann nach gründlicher Einschulung durch das Dialyseteam in der Heimdialyse, tatkräftig unterstützt durch seine Ehefrau Lotte. Nach zwei Jahren wurde Erich Längle am 13.6.2001 in der Universitätsklinik Innsbruck eine Niere transplantiert, die ihm bis heute trotz allerlei zusätzlicher medizinischer Belastungen, „treu“ versorgt. Erich und mich verbindet die Tatsache, dass wir beide – obwohl wir uns nicht kannten – am 13.6.2001 transplantiert wurden und wir des Öfteren den Verdacht hegen, dass wir dieselben Spender haben könnten!

„Niemand ist nutzlos in dieser Welt, der einem anderen die Bürde leichter macht.“ (Charles Dickens)

Erich Längle als Gastgeber der 31. ANÖ-Tagung im Frühjahr 2017 im Bregenzer Wald mit der gegenwärtigen Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher cANÖ/Archiv

Durch den damaligen Obmann Lothar Lins wurde Erich Längle Mitglied des Vorarlberger Landesvereins „Niere Vorarlberg“ und übernahm als Nachfolger Lins die Führung des Vereins als Obmann. In dieser Zeit erarbeitete sich Erich in seiner Hartnäckigkeit hohes Ansehen insbesondere durch seine unzähligen Vorträge über die Organtransplantation in den höheren Schulen und war in mehreren Radiointerviews zum Wohl der Patienten präsent. Ein Herzensanliegen ist und war ihm das Projekt „Niere 60/20“, das er gemeinsam mit Primar Prof. Dr. Lhotta in Vorarlberg umsetzte. Gemeinsam wurden viele Aktivitäten im Land gesetzt, dabei halfen Erich seine guten Kontakte in Stadt und Land. Erich Längle übernahm 2012 bei einer Tagung in Innsbruck die Funktion als Präsident der Arge Niere Österreich, die er mit Umsicht und breiter Anerkennung eine Periode zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorarlberger Landesobmann mit Bravour meisterte. Für seine Leistungen wurde 2015 Erich Längle zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im ersten Halbjahr 2022 übergab Erich Längle nach einem intensiven und arbeitsreichen Vereinsleben die Obmannschaft an Andreas Mathies und steht noch als Obmann-Stellvertreter trotz seiner 80 Jahre mit Rat und Tat zur Verfügung.

„Jede Zusammenarbeit ist schwierig, solange den Menschen das Glück ihrer Mitmenschen gleichgültig ist.“ (Dalai Lama)

In Zeiten des Individualismus kann ein solch beispielloser Einsatz des Ehrenamtes nicht häufig genug gewürdigt werden und der Autor dieser Zeilen ist sich bewusst, dass hier nur fragmentarisch die ganze Fülle eines (vorbildlichen) Einsatzes zum Wohl der Nierenpatienten gewürdigt werden kann. Wir wünschen Erich vor allem stabile Gesundheit und viel Lebensfreude und bedanken uns für seine Leistungen für die ANÖ und für die Vorarlberger Patienten. Unser großer Dank gebührt vor allem auch seiner Ehefrau Lotte, die Erich als Ehefrau treu in seinem Engagement unterstützte!