Gernot Waste: 34 Jahre im Dienst für Nierenkranke in Kärnten

Ing. Gernot Waste feiert heute seinen 60. Geburtstag

Versuch einer Würdigung eines Weggefährten von Egon Saurer

Gernot Waste als Vertreter der Niere Kärnten beim 10. Nephrologie Symposium im Congress Schladming (Fotocredit:
Welldone/Mike Vogl/APA-Fotoservice)

Ing. Gernot Waste feiert heute seinen 60. Geburtstag. Es gebietet nicht nur die Tradition der Arge Niere Österreich zu einem runden Geburtstag die Spitzenfunktionäre an einem solchen Tag hervorzuheben, sondern bei Gernot Waste bedarf es in Zeiten des Personalmangels in ehrenamtlichen Funktionen eine besondere Hervorhebung und Würdigung: Gernot Waste lernte den Kärntner Nierenverein durch seinen Lehrlingsausbildner Walter Ambrusch kennen. Als Nichtbetroffener von einer Nierenkrankheit übernahm Gernot Waste bereits 1987 die Funktion des Kassier-Stellvertreters und Schriftführers. Bereits 1997 wurde Gernot Waste zum Obmann des erfolgreichen Kärntner Vereins gewählt. Diese Funktion übte Gernot bis 8.8.2021 aus.

Human ist der Mensch, für den der Anblick fremden Unglücks unerträglich ist und der sich sozusagen gezwungen sieht, dem Unglücklichen zu helfen. (Voltaire (1694 – 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller)

Es würde diese Zeilen sprengen, wenn der enorme Einsatz von 24 Jahren Amtszeit lückenlos aufgezählt werden müsste. Daher sei mir gestattet einige wegweisenden Parameter der Amtszeit von Gernot Waste vor den Vorhang zu holen und in fragmentarischer Sicht aufzuzählen. Um ein gewisses Bild des Jubilars zu verfestigen bedarf es in erster Linie die Charaktereigenschaften und humanistische Gesinnung von Gernot hervorzuhaben. Diese Eigenschaften verdichteten sich insbesondere in der Bilanz der 24-jährigen Amtszeit als Obmann des Vereins Niere Kärnten und da gereicht es mir heute zur Ehre, der Gernot 2007 persönlich kennenlernte, all das Gute und Positive im uneigennützigen Einsatz des Geburtstageskindes herauszustreichen: Unter Gernot Waste wurde nicht nur die Zeitung „Waschrumpel“ fortgeführt, sondern erfolgreich nach 25 Jahren in die „Österreichischen Nieren Nachrichten“ eingebracht.

Hilfsbereitschaft ist eine Tugend, die nicht immer belohnt wird und trotzdem Sinn macht. (Franz Schmidberger (*1942), deutscher Publizist

Für die selbstbewusste Kärntner Gemeinschaft war die Aufgabe der eigenen Landeszeitung bestimmt nicht einfach. Gernots Einsatz und Hartnäckigkeit ist es auch zu verdanken, dass in unzähligen Gesprächen mit der Kärntner Landesregierung das Projekt „Niere 60/20“ heute als selbstverständlich in Kärntens Gesundheitspolitik verankert ist. Als das Landeskrankenhaus Villach mit 1.5.2015 plante wegen Ärztemangels acht Dialysepatienten von der Abendsicht auf andere Schichten umzuverteilen, protestierte Gernot Waste wortgewaltig öffentlich gegen die Reduzierung. 2017 feierte der Verein unter seiner Führung in Pörtschach am Wörthersee das 40 Jahr Jubiläum, zu der auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser anwesend war. LH Kaiser erinnerte auch daran, dass er in seiner früheren Funktion als Gesundheitsreferent oft mit der starken Gruppe um Gernot Waste zu tun hatte und mit ihr auch viel Positives umgesetzt hat. Meilensteine sind auch die Niereninfo Tage, die einmal jährlich aus Anlass des Weltnierentages hochrangig und gut besucht abgehalten werden. Gemeinsam mit dem Jubilar konnte ich 2015 im Rahmen des Forums Alpbach in Tirol zu einem Gipfelgespräch auf der Schafalm im „Forum der Denker“ zur Gesundheitspolitik teilnehmen.

Organspender sind Glücksbringer unter unglücklichen Umständen. (Egon Saurer)

Gernot Waste übte auch viele Jahre in der Arge Niere Österreich die Funktion als gewissenhafter Kassier aus. Es sei an dieser Stelle erinnert, dass Kärnten in der ANÖ mit einer starken Stimme und Präsenz unter seiner Führung vertreten war. Zahlreich in Erinnerung bleiben mir die Gespräche und die Verbundenheit, die wir häufig in den Pausen und am Rande der Tagungen geführt haben. Es sei insbesondere an dieser Stelle auch seiner Gattin gedankt, die all das Engagement Gernot Wastes mitgetragen hat.

„Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.“ (Ingeborg Bachmann)

Über den Sommer habe ich ein Buch des früheren Kärntner Diözesanbischofs Egon Kapellari „Aber Bleibendes stiften die Dichter“ gelesen. Die große Ingeborg Bachmann meinte treffend: „Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.“ Obwohl wir Gernot in unserer Runde vermissen werden, so gönnen wir ihm und seiner Familie nun etwas mehr Ruhe und Entspannung und bedanken uns an dieser Stelle mit einer Würdigung für seinen Einsatz. Ich bin mir bewusst, dass es nur ein fragmentarischer Entwurf sein kann und das ein oder andere nicht abgebildet wurde. Die Arge Niere Österreich dankt dir für deinen unermüdlichen Einsatz!