ANÖ Beitrag

12. November 2020

Platzhalterbild für ANÖ Beitrag

Österreichische Sozialversicherungsträger unterstützen Bundesländer bei Covid19-Spitalsressourcen

SV-Obleute erarbeiteten mit LH-Konferenz gemeinsames Vorgehen zur Entlastung der Spitäler

(Wien/OTS) – Zu einem erstmaligen Schulterschluss aller fünf Sozialversicherungsträger kommt es, um die Bundesländer in der Bereitstellung ausreichender Akutbetten im Spitalsbereich zu unterstützen.

In der ersten Corona-Infektionswelle 2020 verzeichneten die österreichischen Krankenhäuser rund 1.000 Hospitalisierungen, derzeit sind bereits 3.500 Normalbetten mit Corona-Patient/innen belegt. Durch die weiterhin massiv ansteigende Zahl an Covid19-Neuinfektionen kommen die Akut- und Normalbetten-Kapazitäten der Krankenhäuser in allen Bundesländern zunehmend an ihre Grenzen. Deshalb fand heute, Donnerstag eine Videokonferenz der Obleute von ÖGK, PVA, AUVA, SVS und BVAEB mit den Vertreter/innen der Landeshauptleute-Konferenz statt. Dabei wurde besprochen, wie die Sozialversicherungen mit ihren flächendeckenden Gesundheitseinrichtungen einen Beitrag zur Entlastung der Akutspitäler leisten können.

Konkret sollen Patient/innen schneller als sonst üblich aus den Akutspitälern in Einrichtungen der Sozialversicherungen verlegt werden. Sie können dort in gleich hoher Qualität weiterbehandelt werden, bis sie aus der stationären Pflege in den niedergelassenen Bereich übergeben werden.

„Für uns ist klar, dass wir in diesen Zeiten der Pandemie-Bekämpfung zusammenstehen und gemeinsam die Versorgung der Menschen in ganz Österreich sichern“, so Obmann Peter Lehner von der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS).

Für Obmann Andreas Herz von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) ist der Zeitfaktor die relevanteste Größe: „Wir können schnell agieren und den Spitalsbereich in allen neun Bundesländern sofort wirksam entlasten. So werden Akut- und Intensivkapazitäten frei, die derzeit dringend für die Behandlung von Corona-Erkrankten mit problematischem Krankheitsverlauf gebraucht werden.“

„Auch in dieser herausfordernden Zeit soll kein Spital in Österreich an seine Versorgungsgrenzen kommen“, sagt Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). AUVA-Obmann Mario Watz ergänzt: „Als Sozialversicherung tragen wir Verantwortung und springen auch über unsere Grenzen, wenn es erforderlich und hilfreich ist. Wir wollen nicht, dass Menschen nach Unfällen, Herzinfarkten, Schlaganfällen oder sonstigen akuten Situationen nicht wie gewohnt in höchster Qualität behandelt werden können.“

Norbert Schnedl, Obmann der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB): „In einem der besten Gesundheitssysteme der Welt ist ein organisationsübergreifender Zusammenhalt enorm wichtig. Gemeinsam haben wir uns darauf verständigt, in diesen entscheidenden Wochen mit den Kapazitäten der Sozialversicherung auszuhelfen.“

Beispiel Tirol

Wie in anderen Bundesländern arbeiten auch in Tirol die Spitäler sehr intensiv an der Betreuung der Corona-Patient/innen parallel zu Regelbetrieb, geplanten Eingriffen und Akutfällen. „Entscheidend, um die Ressourcen bestmöglich zu nützen, ist die rasche Entlassung von Patient/innen entweder in die häusliche Pflege oder geeignete Nachbetreuungseinrichtungen“, sagt der Tiroler Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. Dazu werden in den stationären Rehabilitationseinrichtungen der Sozialversicherung spezielle „Corona-Reha“-Ressourcen etabliert.