ANÖ Beitrag

24. Oktober 2019

Wien
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Patientenvertreter bekräftigen Vertrauen in österreichisches Transplantwesen

Appell an Medien, Betroffene nicht zu verunsichern, dafür die Anliegen der Patienten mehr zu berücksichtigen. Bewusstsein für Transplantationen muss gestärkt werden.

v.l.: Thomas Tost, Österreichischer Verband der Herz- und Lungentransplantierten (HLuTX), Angelika Widhalm, Vorsitzende des Bundesverbands Selbsthilfe Österreich (BVSHOE), Ernst Leitgeb vom BVSHOE (c)Bild: Bundesverband Selbsthilfe Österreich (BVSHOE)/APA-Fotoservice/Tesarek

(Wien/OTS) – Angelika Widhalm, Vorsitzende des Bundesverbands Selbsthilfe Österreich (BVSHOE) und Obmann Thomas Tost, Österreichischer Verband der Herz- und Lungentransplantierten (HLuTX), sprachen im Namen der Patientinnen und Patienten dem Transplantwesen in Österreich das vollste Vertrauen aus. Allerdings hat die Medienberichterstattung der letzten Tage bei Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige zu einer starken Verunsicherung geführt. Deshalb hat der BVSHOE und der HLuTX heute Donnerstag 24.10.2019 zu einer Pressekonferenz geladen, um die Auswirkungen und Sichtweise der Betroffenen darzustellen.

Bei den Patientenvertretungsorganisationen laufen derzeit die Telefone heiß, weil Betroffene, die auf Transplantlisten stehen, verunsichert sind, ob sie noch ein lebensrettendes Organ bekommen“, schildert Widhalm.

„Bei den Patientenvertretungsorganisationen laufen derzeit die Telefone heiß, weil Betroffene, die auf Transplantlisten stehen, verunsichert sind, ob sie noch ein lebensrettendes Organ bekommen“, schildert Widhalm. Sie warnt vor den Folgen einer Beschädigung des Rufs des österreichischen Transplantwesens. „Das würde in letzter Konsequenz die Transplant-Versorgungssituation der heimischen Bevölkerung drastisch beeinträchtigen. Diese ist nach meinem derzeitigen Kenntnisstand exzellent und darf sich auf keinen Fall verschlechtern“, betonte Thomas Tost. Mit einer Überlebensrate von über 98 Prozent und einer 5-Jahres-Überlebensrate von über 70 Prozent im Lungenbereich, gehört das heimische Transplantationswesen zu den führenden weltweit. Im Durchschnitt werden in Österreich 120 Lungen pro Jahr transplantiert, davon rund 110 in Wien am AKH, die restlichen Eingriffe werden in Innsbruck durchgeführt.

„Die in den Medien immer wieder zitierten Twinnings-Abkommen, bilaterale Abkommen Österreichs mit nicht am Eurotransplantsystem angeschlossenen Ländern, führen insgesamt zu einer Erweiterung der verfügbaren Organe. Davon profitieren heimische Patientinnen und Patienten auf der Warteliste“, betont Ernst Leitgeb vom BVSHOE. Daher begrüßen die Patientenorganisationsvertreter diese Abkommen.

„Uns als Patientenorganisationsvertreter steht es nicht zu, die organisatorischen Aspekte der aktuellen Diskussion zu beurteilen. Allerdings sind wir froh, dass das AKH-Wien und Vertreter des Transplantwesens in Österreich auf die Medienberichterstattung sofort mit voller Transparenz reagiert haben,

„Uns als Patientenorganisationsvertreter steht es nicht zu, die organisatorischen Aspekte der aktuellen Diskussion zu beurteilen. Allerdings sind wir froh, dass das AKH-Wien und Vertreter des Transplantwesens in Österreich auf die Medienberichterstattung sofort mit voller Transparenz reagiert haben, denn das stärkt unser Vertrauen“, betonte Widhalm. Alle drei Sprecher und anwesende Patienten und Vertreter von Transplantgruppen betonen einhellig, dass Medienberichterstattung und gute Recherche bei Gesundheitsthemen wichtig und notwendig ist. Allerdings dürfe man nicht vergessen, welche Auswirkungen die Berichterstattung auf den emotionalen Ausnahmezustand von Patientinnen und Patienten, die zu einer Transplantation anstehen, sowie die gesamte Bevölkerung hat. „Jeder kann schon morgen in der Situation sein, dass er oder jemand aus dem Familienkreis ein Organ benötigt. Jede Organspende rettet Leben! Daher muss das Bewusstsein für Transplantationen in Österreich gestärkt werden“, betonte Angelika Widhalm abschließend.

Siehe auch orf.at