ANÖ Beitrag

28. Mai 2019

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Tag der Organspende am 1. Juni

Die meisten Patienten auf der Warteliste sind chronisch nierenkrank

Ein persönliches Gespräch mit dem Arzt kann die neue KfH-Patientenbroschüre „Neue Niere. Neues Leben.“ nicht ersetzen, aber sie enthält für Patienten und Angehörige vertiefende Informationen und Wissenswertes rund um die Nierentransplantation.Von den rund 9.700 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für eine Organspende hoffen etwa 8.000 Patienten auf eine Nierentransplantation; die Wartezeit liegt für sie im Durchschnitt bei sechs Jahren. Nur für wenige Menschen geht der Wunsch einer Nierentransplantation als Alternative zur lebenslangen Dialyse in Erfüllung: Grund hierfür ist insbesondere der Organmangel – aber auch medizinische Gründe können dagegen sprechen.

Im Jahr 2018 ist die Zahl der durchgeführten Nierentransplantationen endlich wieder leicht angestiegen: Gegenüber 1.921 Nierentransplantationen im Jahr 2017 wurden im vergangenen Jahr 2.291 Nierentransplantationen nach postmortaler Organspende oder Nierenlebendspende realisiert; der Anteil der KfH-Patienten an den bundesweit durchgeführten Nierentransplantationen lag bei knapp 25 Prozent, das sind 568 Patienten.

Therapie-Entscheidung treffen Patienten gemeinsam mit ihrem Arzt

„Unser Anliegen ist es, unseren Patienten die bestmögliche Behandlung in allen Stadien ihrer Erkrankung anzubieten“, betont Prof. Dr. med. Dieter Bach, Vorstandsvorsitzender des KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V, Neu-Isenburg. Für Patienten, die auf ein Nierenersatzverfahren angewiesen sind, sei es wichtig zu wissen, dass es neben der Dialyse noch ein weiteres Nierenersatzverfahren gibt: die Nierentransplantation, erläutert Bach. Sollte eine Nierenersatztherapie notwendig werden, besprechen die Ärzte vor Ort in den KfH-Zentren mit ihren Patienten die verschiedenen Optionen. Die Entscheidung für oder gegen eine Nierentransplantation treffen Patienten gemeinsam mit ihrem behandelnden Nephrologen.

Neue KfH-Patientenbroschüre „Neue Niere. Neues Leben.“

Ein persönliches Gespräch mit dem Arzt kann und will die neue KfH-Patientenbroschüre „Neue Niere. Neues leben.“ nicht ersetzen, aber sie enthält vertiefende Informationen und Wissenswertes rund um die Nierentransplantation: Auf 28 Seiten finden Patienten und ihre Angehörigen u. a. Orientierung zur Entscheidung pro oder kontra Nierentransplantation, Informationen zu den notwendigen Voruntersuchungen und dem Ablauf einer Nierentransplantation sowie hilfreiche Kontaktadressen. Die Broschüre steht zum Download auf www.kfh.de/infomaterial oder kann bestellt werden unter info@kfh-dialyse.de

Nicht jeder Patient kommt für eine Nierentransplantation in Frage

„Eine Nierentrans­plantation ist für viele Patienten die beste Nierenersatztherapie und bietet die Chance, ein weitgehend normales Leben zu führen“, berichtet Bach. Jedoch kommt aus medizinischen Gründen nicht für jeden Patienten eine Nierentransplantation als Alternative zur lebenslangen Dialyse in Frage, da Komorbiditäten gerade im hohen Alter dagegen sprechen können. „Allein im KfH sind deshalb nur etwa 10 Prozent der Dialysepatienten transplantabel“, erklärt der Nephrologe. „Diejenigen aber, die dank der Organspende eines anderen Menschen keine lebenslange Dialyse mehr benötigen, genießen in der Regel ihr neues Leben mit der geschenkten Niere“, betont er. Deshalb sei der Tag der Organspende eine von vielen geeigneten Maßnahmen zur Förderung der Organspendebereitschaft in Deutschland.

Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten und wurde vor 50 Jahren gegründet. Ein Schwerpunkt der KfH-Arbeit liegt seitdem auf der Förderung der Organspende bzw. Nierentransplantation; 1984 gründete das KfH die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die heute die Koordinierungsstelle für Organspende in Deutschland ist.