1.276 Belgier warten auf lebensrettende Organspende

Eine Organtransportbox auf dem Weg zum Patienten. Die Spenderbereitschaft ist groß in Belgien, doch bleibt die Warteliste der Patienten lang.
(ANÖ/LL). Wenn es um Organentnahme und -transplantation geht, gilt Belgien in Europa als „guter Schüler“. Und dennoch: Zurzeit warten 1.276 Landsleute auf eine lebensrettende Organspende. Sensibilisierung tut weiter Not. Was die Anzahl Organspenden betrifft, steht Belgien in Europa auf Platz zwei. Der Grund ist ein Gesetz, wonach jeder in unserem Land als Spender gilt, es sei denn er hat amtlich Einspruch gegen eine Entnahme erhoben. Abgesehen von dieser impliziten Zustimmung fragt ein Arzt bei der Familie eines Verstorbenen stets nach, ob dieser sich zur Organspende geäußert hat. Für viele Angehörige von hirntoten Patienten ist dies eine schmerzliche Situation.

Deshalb ist die Sensibilisierung rund um das Thema so wichtig. Weil es Fragen der eigenen Sterblichkeit berührt, verdrängen es viele – so lange, bis sie selbst betroffen sind. Vor diesem Hintergrund ist eine neue landesweite Beldonor-Kampagne gestartet worden, die sich speziell an Schulen und Jugendliche richtet. Auf diese Weise hofft man, dass das Thema frühzeitig in den Familien zur Sprache gebracht wird und nicht erst dann, wenn es zu spät ist, mit dem potenziellen Spender darüber zu reden. Alles Wissenswerte über die Etappen einer Organspende, die gesetzliche Lage, die Willenserklärung usw. im GrenzEcho von Donnerstag.