Organspende rettet Leben – und ist in Deutschland doch in Verruf geraten.
(ANÖ/BR). Ein Jahr lang hat Reporter und Video-Journalist Florian Heinhold vier Menschen begleitet, die unter den Konsequenzen des Transplantationsskandals leiden, die endlos lange und teils vergeblich, auf ein Spenderorgan warteten. Nach Bekanntwerden der Manipulationen bei der Organvergabe im Jahr 2012 ringt die Deutsche Stiftung Organtransplantation um Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Damals gab es noch 1.046 Organspender, nach dem Skandal erfolgte der Einbruch. Dabei warten momentan über 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Video-Journalist Florian Heinhold hat vier Patienten ein Jahr lang begleitet. Für alle vier ist es ein Wettlauf gegen die Zeit.
Siegfried Kaiser – seit einem Herzinfarkt funktioniert eine seiner Herzkammern nicht mehr. Ein Kunstherz, das über ein Kabel durch die Bauchdecke mit Strom versorgt wird, hält ihn notdürftig am Leben. Seine einzige Chance: ein Spenderorgan.Der Familienvater Franz Neger wartet seit sieben Jahren vergeblich auf eine Spenderniere. Dreimal wöchentlich muss er zur Dialyse, das hat seiner Gesundheit über die Jahre extrem zugesetzt. Jetzt will seine Frau Ivonne ihrem Mann eine ihrer Nieren spenden. Stephan Müller leidet an einer Zystenniere und wartet schon seit elf Jahren auf ein Spenderorgan. Dennoch trainiert er für die Deutschen Meisterschaften für Transplantations- und Dialysepatienten. Der Athlet muss dreimal wöchentlich zur Blutreinigung ins Dialysezentrum. Bernhard Unrecht braucht ein neues Herz. Nach einem Infarkt ist fast sein gesamtes Herzmuskelgewebe abgestorben. Der 36-Jährige darf die Intensivstation nicht verlassen – seit sechs Monaten wartet er dort auf ein Herz.
>>>Zum Beitrag des BR