In den ersten vier Monaten des Jahres wurden mehr als acht Tonnen Altmedikamente gesammelt und entsorgt

(ES/DS). Wien – Unsachgemäß entsorgte Arzneimittel sind problematisch: Seit mehr als zwanzig Jahren ist eine stetig wachsende Anzahl an Medikamenten in Oberflächengewässern, im Grundwasser und vereinzelt sogar im Trinkwasser nachzuweisen. Mittlerweile befinden sich mehr als 150 verschiedene Arzneistoffe in der Umwelt, zwei Dutzend von ihnen werden als gefährlich für Organismen eingestuft.
„Bislang fehlte es in Österreich an einem konsumentenfreundlichen System. Oft wissen Konsumenten nicht, dass falsch entsorgte Arzneimittel zum Risiko für Mensch und Umwelt werden können. Viel zu viele Medikamente werden einfach in den Abfluss gekippt und gelangen so ins Abwasser. Auch stellen frei zugängliche Arzneimittel in Abfallbehältern ein Risiko – etwa für Kinder – dar“, erläutert Thomas Brosch, Geschäftsführer von Kwizda Pharmahandel, dem zweitgrößten Pharmagroßhändler Österreichs.
Zehn Prozent der Apotheken kooperieren
Mit dem flächendeckenden Rüchnahmesystem Remedica – einer Kooperation von Kwizda und dem auf die Rücknahme und Verwertung von Abfällen spezialisierten Unternehmen Reclay – soll es nun dem Verbraucher so einfach wie möglich gemacht werden, seine Altmedikamente sicher und umweltgerecht zu entsorgen.
Kwizda beliefert die teilnehmenden Apotheken – derzeit rund zehn Prozent aller Apotheken in Österreich – mit speziellen Sammelsäcken und holt diese wieder ab. Anschließend kommt es zur Entsorgung in behördlich dafür genehmigten Müllverbrennungsanlagen. In den ersten vier Montaten des Jahres wurden dem Unternehmen zufolge mehr als 8.000 Kilogramm Altmedikamente gesammelt und entsorgt.