Schweiz und Liechtenstein: Wartelisten werden immer grösser

Was 1954 ein medizinischer Durchbruch war, ist heute beinahe Routine – die Organtransplantation.

Spenderorgane stammen in der Regel von Hirntot-Patienten.
Spenderorgane stammen in der Regel von Hirntot-Patienten.

(ES/liew). Zahlreichen Menschen konnte auf diese Art und Weise das Leben gerettet werden. Dem ist auch heute noch so, doch nach wie vor ist die Anzahl an Organspenden in der Schweiz und Liechtenstein gering. So gering, dass im vergangenen Jahr laut Swisstransplant 61 Menschen, die auf der Warteliste für ein Organ waren, sterben mussten.

Dass in der Schweiz und Liechtenstein die Zahlen von Organspenden verbessert werden können, zeigen Beispiele aus dem Ausland. In Österreich gibt es die Widerspruchslösung, auch automatische Organspende genannt, seit 1957. Dies wurde vom Parlament in der Schweiz kürzlich abgelehnt und somit kam auch für Liechtenstein kein Systemwechsel in Frage. Ein Wechsel zur Widerspruchslösung würde die Anzahl an Spendern deutlich erhöhen. In Österreich, wo Angehörige oder potenzielle Spender eine Organentnahme ausdrücklich ablehnen müssen, liegt die Zahl der Spender nämlich fast doppelt so hoch, wie in der Schweiz.

Lebendspenden als Alternative

Spenderorgane stammen in der Regel von Hirntot-Patienten. Zunehmend werden jedoch auch Lebendtransplantationen zu einer sinnvollen Alternative. Beispielsweise bei  transplantierten Nieren beträgt der Anteil der Lebendspenden mittlerweile sogar 25 Prozent – meistens von Familienangehörigen. Damit der Spender nicht selbst zum Patienten wird, werden vor jeder Transplantation medizinische Untersuchungen durchgeführt.