Internationaler Tag der Organspende am 6. Juni 2015

Tag der Organspende: Kampf gegen sinkende Spenderzahlen

Die Zahl der Organspenden ist rapide gesunken: Waren es im Jahr 2008 in Deutschland noch 1.198 Organspender, gab es im vergangenen Jahr nur noch 851. Einen maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hat der in den Jahren 2012 und 2013 aufgedeckte Organspendeskandal
Die Zahl der Organspenden ist rapide gesunken: Waren es im Jahr 2008 in Deutschland noch 1.198 Organspender, gab es im vergangenen Jahr nur noch 851. Einen maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hat der in den Jahren 2012 und 2013 aufgedeckte Organspendeskandal

Am Samstag, 06. Juni 2015, ist der bundesweite Tag der Organspende. Dieser hat eine über 30-jährige Tradition und findet jedes Jahr am ersten Samstag im Juni statt – diesmal in Hannover. Unter dem Motto “Richtig. Wichtig. Lebenswichtig” sollen die Menschen aufgeklärt werden und dazu motiviert, selbst Organspender zu werden.

Folgen des Organspendeskandals

Die Zahl der Organspenden ist rapide gesunken: Waren es im Jahr 2008 in Deutschland noch 1.198 Organspender, gab es im vergangenen Jahr nur noch 851. Einen maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hat der in den Jahren 2012 und 2013 aufgedeckte Organspendeskandal, bei dem unter anderem vier deutsche Transplantationszentren in Göttingen, Regensburg, Leipzig und München gravierende Richtlinienverstöße nachgewiesen wurden.

Weniger Organspender in Unterfranken

Auch in Unterfranken gibt es immer weniger Spender. “Die Zahl der Organspender ist 2013 auf etwa 60 Prozent des Ausgangswertes zurückgegangen”, so Prof. Dr. Ingo Klein, Sprecher des Transplantationszentrums der Universitätsklinik  Würzburg. Gab es im Jahr 2008 noch 20 Spender – und 2011 sogar 24 – waren es im vergangenen Jahr nur 15. Laut Prof. Dr. Klein, seien die letzten zwei Jahre weniger Menschen dazu bereit gewesen, Organe zu spenden. Dieses Jahr konnten bisher wieder mehr Spenden verzeichnet werden. “Genaue Aussagen sind jedoch erst zum Jahresende möglich”, erklärt Prof. Dr. Klein. Neun Organspenden wurden seit Beginn diesen Jahres an der Universitätsklinik vermerkt (Stand 02. Juni 2015).

Herz, Leber und Nieren

“Von den gespendeten Organen in Unterfranken werden etwa 80 Prozent am Universitätsklinikum Würzburg entnommen”, so Prof. Dr. Klein. Aber nicht alle Organe, die an der Uniklinik Würzburg transplantiert werden, wurden auch hier gespendet. “Viele Organe werden in anderen Kliniken entnommen und dann nach Würzburg gebracht und eingesetzt”, erläutert der Sprecher des Transplantationszentrum.

Die am häufigsten transplantierten Organe am Universitätsklinikum Würzburg sind Nieren, Leber und Herz. Im Jahr 2014 wurden hier insgesamt 34 Nieren transplantiert, davon 24 postmortal. Das bedeutet der Spender wurde zuvor für hirntot erklärt. Die anderen zehn Nieren stammen von Lebendspendern. Weiterhin wurden acht Herzen transplantiert und zwölf Lebern.

Wie werde ich Organspender?

Wer nach seinem Tod Organspender werden will, der sollte einen Organspendeausweis bei sich führen. Das Erstellen eines solchen Ausweises ist ein ganz unbürokratischer Akt. Ihr könnt den Ausweis online ausfüllen und ausdrucken. Anschließend solltet Ihr ihn möglichst immer bei Euch tragen, zum Beispiel im Geldbeutel. Im Todesfall können die Ärzte so schnell feststellen, ob Ihr Organspender seid und entsprechend handeln.

Link: Tag der Organspende