Pühringer zu Ärztegehalt: 80 Prozent der Spitalsärzte profitieren Kerstin Scheller

1.500 bis 2.000 Euro mehr Monatsgehalt soll es laut dem Landeshauptmann für Oberösterreichs Ärzte geben

An die 80 Prozent der Spitalsärzte würden von dem neuen System profitieren, betonte Pühringer.
An die 80 Prozent der Spitalsärzte würden von dem neuen System profitieren, betonte Pühringer.

(ES/Der Standard). Linz – Erstmals präsentierte Landeshauptmann Josef Pühringer am Freitag genaue Zahlen zum neuen Gehaltsschema für Oberösterreichs Spitalsärzte. Das fehlen konkreter Verdienstangaben war der Grund, warum viele Spitalsärzte nach erzielter Einigung auf die Barrikaden gingen. Die Skepsis gegenüber dem ausverhandelten Paket zwischen ihrer Standesvertretung, der oberösterreichischen Ärztekammer, und Landeshauptmann Josef Pühringer ging so weit, dass die Kurie der Spitalsärzte eine Urabstimmung darüber beschloss.

Bis dahin – der Termin ist voraussichtlich Mitte März – sollen mit einer Infokampagne die Zweifel zerstreut werden. So wird ein Online-Gehaltsrechner in Zusammenarbeit mit den Spitalsträgern in allen Häusern installiert und Pühringer erschien zur Pressekonferenz mit einer genauen Gehaltsliste.

Wegfall der Ambulanzgebühren

Laut dem neuen Schema würden Turnusärzte ab Juli 2015 im Monat 5.872 Euro verdienen. Bisher betrug das Gehalt (inklusive Überstunden und Zulagen) 4.426 Euro. Ein Facharzt in Ausbildung soll statt 6.078 dann 8.118 Euro erhalten. Und die Fachärzte würden zwischen 1.500 und 2.000 Euro mehr im Monat erhalten. Im Gegenzug zur Erhöhung der Gehälter wird die Ambulanzgebühr komplett gestrichen, die vor allem an die Primarärzte ging.

An die 80 Prozent der Spitalsärzte würden von dem neuen System profitieren, betonte Pühringer. Daher gehe er davon aus, dass diese Zahlen die Spitalsärzte überzeugen werden und deshalb die Urabstimmung positiv ausgeht. Sollte dies nicht der Fall sein, und mehr als die Hälfte der Befragten gegen das ausverhandelte Gehaltsschema stimmen, wäre die Ende Jänner erzielte Einigung vom Tisch. Damit rechnet jedoch auch die Ärztekammer nicht.

40 bis 45 Millionen Euro wird die Umstellung auf das neue Schema kosten. Davon seien rund die Hälfte „frisches, zusätzliches Geld von Land und Gemeinden, die im Rahmen der Abgangsdeckung in den Budgets aufzubringen sind“, erläuterte der Landeshauptmann. Der Rest werde durch die Systemumstellung (Abschaffung der Ambulanzgebühren und Erhöhung des Hausrücklass bei Sonderklassepatienten) generiert.
Neues Gehaltsschema auch für Pflegekräfte

Als nächstes stehen jetzt noch die Verhandlungen mit der Pflege und dem nicht-medizinischen Klinikpersonal auf dem Programm. Sie starten am 24. März, teilte Pühringer mit. Es geht um knapp 24.000 Beschäftigte und ein Gehaltsvolumen von 900 Millionen Euro.