Salmonellen-Ausbruch „streute“ nach Österreich

Seit Juni ist es zu gehäuften Auftreten von Salmonellen-Erkrankungen gekommen. In Österreich traten diese vor allem in Tirol auf.

(ES/APA). Seit Juni 2014 ist es laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Frankreich, Österreich, England und Deutschland zum gehäuften Auftreten von Salmonellen-Erkrankungen eines bestimmten Typs gekommen. In Österreich gab es 86 Fälle, zu einem großen Teil in Tirol. Offenbar hat der Ausbruch, dessen Quelle in Süddeutschland lag, bis nach Österreich „gestreut“.
Kam von Ei-Produzent in Süddeutschland

Es handelte sich um Erkrankungen durch den bakteriellen Durchfallerreger Salmonella Enteritidis Phagentyp (PT) 14b. Im Zuge von Abklärungen durch das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC/Stockholm), die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA/Parma) und nationale Behörden konnte die Quelle des Ausbruchs auf einen Ei-Produzenten/Eierverpackungszentrum in Süddeutschland zurückgeführt werden, teilte die AGES mit.

Die Spezialisten der österreichischen Agentur waren zunächst durch eine Häufung solcher Infektionen mit Salmonella Enteritidis PT14b aufmerksam geworden und machten sich an die Klärung. Der Bakterienstamm entsprach jenem, der auch bei Erkrankten und Lebensmittelproben (Eier) in Frankreich nachgewiesen worden war. Bis Mitte vergangener Woche waren in Österreich 86 Fälle aufgetreten.
61 Erkrankungsfälle in Tirol

Besonders Tirol war betroffen. Die AGES: „Unter den 61 Erkrankungsfällen in Tirol bestand bei 51 Fällen als gemeinsame Verbindung, der Konsum von Mahlzeiten, die in einer Küche eines Sozialen Dienstes produziert und an drei Altersheime bzw. Einzelpersonen über Zustellungsdienst (Essen-auf-Rädern; Anm.) ausgeliefert wurden. Die in der Küche verwendeten Eier stammten vom besagten Eierverpackungszentrum in Süddeutschland, welches mit den Fällen in Frankreich und Deutschland in Verbindung steht.“

Seit 15. August 2014 traten keine neuen Erkrankungsfälle auf. Gelingen konnte die Ausbruchsabklärung durch die Kooperation von österreichischen und europäischen Behörden sowie den Betreibern und Betroffenen mit den Epidemiologen der AGES. Durch die Auswertung der eingegangenen europäischen Meldungen, Behördenerhebungen in den betroffenen Einrichtungen und den Befragungen über Erkrankungssymptome sowie der Verknüpfung dieser Erkenntnisse mit vorliegenden Menüplänen konnte die Ursache identifiziert werden: Eier.

Das DNA-Fingerprinting des bakteriellen Erregers (SalmonellaEnteritidis Phagentyp 14b) bestätigte diese Vermutung. Die Bakterienisolate der erkrankten Personen zeigten molekulargenetisch nämlich das gleiche Muster wie die Keime aus den Lebensmittelproben.