Was als „Revolution in der Pfanne“ angepriesen wird, ist zu beanstanden. Als die Tester der Stiftung Warentest Würzpapier untersuchten, fanden sie in einer Sorte Schimmel.
(ES/DD) Nach Bratschlauch und Backpapier gibt es laut Werbe-Spot nun die „Revolution in der Pfanne“: Würzpapier von Maggi. Die Tester der Stiftung Warentest haben es getestet. Es ist für Menschen gedacht, die sich nicht zutrauen, angemessen dosiert zu würzen oder ein Fleischstück so zu braten, dass es nicht zäh wird. Das kurz gebratene Fleisch bleibt saftig Test-Esser und Köche bescheinigen den in Papier und einer beschichteten Pfanne gebratenen Hähnchenbrustfilets und Schweine-Minutensteaks eine größere Saftigkeit im Vergleich zu herkömmlich zubereiteten. Sie seien auch würzig. Das sind aber schon die einzigen Vorteile. Knusprigkeit mit einer Bratröst-Geschmacksnote gebe es nicht. Für den bräunlichen Schimmer sorge allein die Würzpaste.
Die Tester bemängeln aber Schlimmeres: In der Sorte „Paprika Hähnchenbrustfilet“ finden sie verschiedene Schimmelpilzgifte: Ochratoxin A sowie die Aflatoxine B1 und G1. Schimmelpilzgift im roten Paprikapulver Die Prüfer gehen davon aus, dass sie aus dem roten Paprikapulver stammen, das bei unsachgemäßer Lagerung anfällig für Schimmelpilze wird. Schimmelpilzgifte können Krebs erregen und das Erbgut, die Leber oder die Nieren schädigen. Während das Ochratoxin A nur in geringer Menge gefunden wurde, lag der Aflatoxin-B1-Gehalt hochgerechnet bei 11,4 Mikrogramm pro Kilo und würde damit den zulässigen Grenzwert von fünf Mikrogramm pro Kilo überschreiten. Zusammengerechnet ergeben die nachgewiesenen Spuren von Aflatoxin B1 und G1 15,2 Mikrogramm pro Kilo. Das sei deutlich mehr als erlaubt, sagen die Tester. Der Hersteller solle dies ändern, fordern sie. Auch Glutamat üppig enthalten Solche Stoffe hätten in Lebensmitteln nichts zu suchen. Die Tester fanden im Würzpapier je 1,2 Gramm Kochsalz – ein Fünftel der Menge, die Experten als Tagesdosis für vertretbar halten. Auch die Glutaminsäure sei üppig enthalten: Im Schnitt 5 Gramm Glutaminsäure pro Kilogramm – die Hälfte dessen, was in der EU als Höchstgehalt für zugesetztes Glutamat zulässig ist.