(ES/NHD). Wer in einem frühen Stadium der Nierenkrankheit regelmäßig Sport treibt, gewinnt nicht nur an Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, sondern verzögert auch das Fortschreiten des Nierenfunktions-Verlusts, berichtet Professor Dr. Matthias Köhler (Damp) in der aktuellen Ausgabe von Nieren- und Hochdruckkrankheiten. Ist das Dialysestadium bereits eingetreten, bleibt eine physisch und psychisch wohltuende Wirkung eines kontinuierlichen Sports erhalten.
„Der primärpräventive Effekt von Sport ist bis ins hohe Lebensalter belegt. Aber gerade auch bei chronisch Herz- und Nierenkranken geht er mit gesundheitsrelevanten Verbesserungen einher. Bei der Beratung zu Häufigkeit und Intensität von Sport sind die individuellen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Es bedarf neben Maßnahmen zur Verhaltensprävention auch solche zur Verhältnisprävention.
In einer aktuellen Metaanalyse zeigte sich eine signifikante dosisabhängige Reduktion des Auftretens einer arteriellen Hypertonie um 19% bei intensiver bzw. um 11% bei mäßiger körperlicher Freizeitaktivität. Als günstige Ausdauersportarten werden Laufen, forsches Gehen/Nordic Walking, Radfahren u.ä. empfohlen. Bezüglich des Einflusses von Schwimmen auf den Blutdruck gibt es jedoch widersprüchliche Studien.
Auch für Krafttraining gibt es Evidenz für eine blutdrucksenkende Wirkung. Wichtig ist dabei, nicht zu pressen, da es sonst zu ausgeprägten Blutdruckspitzen kommen kann. Es sollten daher Übungen mit schweren Gewichten vermieden werden. Unter sinnvollem Krafttraining für Hypertoniker wird ein Kraftausdauertraining mit leichteren Gewichten, aber häufigeren Wiederholungen verstanden.“
Köhler nennt anderseits Zahlen, die vor exzessivem Sport warnen: Eine Auswertung von 10,9 Millionen Teilnehmern an Halbmarathon- oder Marathonläufen in den USA von 2000 bis 2012 ergab 59 assoziierte Todesfälle. Allerdings war das Risiko bei Marathonläufen ca. viermal so hoch wie bei Halbmarathons …“