
Wiener Gebietskrankenkasse mit Rückständen von 360 Millionen Euro am stärksten betroffen
(ES/APA). Wien – Österreichische Unternehmen schulden den Gebietskrankenkassen insgesamt 920 Millionen Euro. Das geht aus einer Anfragebeantwortung durch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hervor. Die größten Rückstände musste mit 360 Millionen Euro die Wiener Gebietskrankenkasse verzeichnen.
Mit Ende 2013 betrugen die Beitragsrückstände der Arbeitgeber laut Angaben des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger 920 Millionen Euro. Am stärksten betroffen ist mit 360 Mio. Euro die Wiener Gebietskrankenkasse, gefolgt von der GKK Oberösterreich 165,9 Millionen Euro und der GKK Niederösterreich, die 118,7 Millionen Euro an Außenständen beklagte. Seit 2009 sind die Rückstände gesunken (mit der Ausnahme des Jahres 2011), damals waren es 1.011,1 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen die Rückstände bei 950 Millionen Euro.
Die Höhe der Beitragsrückstände, die als uneinbringlich abgeschrieben werden mussten, belief sich im Jahr 2013 auf 169,9 Millionen Euro. Österreichweit könnten rund 99,4 Prozent der vorgeschriebenen Beiträge eingebracht werden, ca. 3,91 Prozent der vorgeschriebenen Beiträge müssten gemahnt und rund 0,83 Prozent der vorgeschriebenen Beiträge in Exekution gezogen werden, heißt es in der Beantwortung.
„Die Zahlungsmoral der Unternehmer ist fahrlässig!“, kritisierte SPÖ-Gesundheitssprecher Erwin Spindelberger, der die Anfrage gestellt hatte, in einer Aussendung am Dienstag und rief die Unternehmer auf, den Schuldenstand „so schnell als möglich“ zu tilgen. Hundstorfer verwies in der Anfragebeantwortung darauf, dass das Sozialministerium mit den Sozialpartnern und mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger eine Arbeitsgruppe einrichten wird, die sich mit dem Sozialbetrug durch Scheinfirmen bzw. mit der Früherkennung von Scheinfirmen weitergehend befassen wird.