Nierentransplantation: Neues Ultraschall-Verfahren erleichtert Kontrolle

Nierentransplantation: Neues Ultraschall-Verfahren erleichtert Kontrolle
Nierentransplantation: Neues Ultraschall-Verfahren erleichtert Kontrolle

Durch Kontrastmittel-Ultraschall können Mediziner die Durchblutung der kleinsten Gefäße in den Transplantaten verfolgen und so frühzeitig eine Thrombose, einen Niereninfarkt oder eine Abstoßungsreaktion erkennen

(ES/APA). Bonn – Ob eine transplantierte Niere zuverlässig arbeitet, müssen Ärzte nach der Operation regelmäßig kontrollieren. „Die Ultraschalldiagnostik ist die wichtigste Bildgebung für die Verlaufskontrolle“, betont Konrad Stock von der Nephrologischen Ultraschallabteilung am Klinikum rechts der Isar der TU München. „Bislang können mit den weit verbreiteten Ultraschall-Verfahren, dem Grauwert-Bild und der Farbdoppler-Technik, entscheidende Beeinträchtigungen des Nierentransplantats – wie ein Aufstau des Urins oder ausgedehnte Durchblutungsstörungen – rasch direkt am Patientenbett diagnostiziert werden“, ergänzt der Mediziner. Bei der Beurteilung der Durchblutung der kleinsten Gefäße stoßen die herkömmlichen Verfahren allerdings an ihre Grenzen.

Ein neues Verfahren, die Kontrastmittel-Sonografie, ermöglicht es nun, die Mikroperfusion in der Transplantatniere – weitgehend nebenwirkungsfrei – mittels Ultraschall darzustellen. „Dem Patienten wird dabei etwa ein Milliliter einer Mikrobläschen-Flüssigkeit in eine Vene gespritzt. Diese Mikrobläschen sind etwa so groß wie rote Blutkörperchen. Die Kontrastmittel-Bläschen zirkulieren dann mehrere Minuten im Blut, bevor sie über die Lunge abgeatmet werden. Das Ultraschall-Kontrastmittel erreicht nach etwa zehn bis 15 Sekunden die Niere“, erklärt Stock.

Weitgehend gut verträglich

„Wir können es zunächst in den größeren Gefäßen beobachten. Etwas später durchströmen die Mikrobläschen die kleineren Blutgefäße, sodass wir die durchbluteten von den nicht durchbluteten Bereichen der Niere unterscheiden können“, ergänzt Thomas Fischer, Leiter des Ultraschallzentrums der Charité Berlin Mitte.

Laut Angaben der Mediziner sind Ultraschall-Kontrastmittel – im Gegensatz zu anderen Kontrastmitteln – für den Patienten relativ harmlos. Relativ selten konnten Unverträglichkeitsreaktionen konstatiert werden. Für die transplantierte Niere ist das Ultraschall-Kontrastmittel ebenfalls gut verträglich, betonen die Experten. Eine Kontrastmittel-Ultraschalluntersuchung ist am Krankenbett und auf der Intensivstation durchführbar und kommt – anders als etwa die Computertomografie – ohne Röntgenstrahlung aus.