EU warnt vor Schmerzmittel Diclofenac

Die oberste EU-Arzneimittelbehörde der EU (EMA) warnt vor einem häufig verschriebenen Schmerzmittel
Die oberste EU-Arzneimittelbehörde der EU (EMA) warnt vor einem häufig verschriebenen Schmerzmittel

Der Wirkstoff Diclofenac ist in Österreich in 80 Schmerzmitteln enthalten. In seltenen Fällen kann es lebensgefährliche Nebenwirkungen geben.
Die oberste EU-Arzneimittelbehörde der EU (EMA) warnt vor einem häufig verschriebenen Schmerzmittel: Der auch in Österreich gängigste Wirkstoff Diclofenac kann, wenn er zu lange und zu hoch dosiert verschrieben wird, in seltenen Fällen zu schweren Nebenwirkungen bis hin zum Tod führen. Ende Oktober ging ein Schreiben des Österreichischen Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen an die heimischen Spitäler, Ärzte- und Apothekerkammer. Das „Ö1“-Mittagsjournal zitiert daraus: „Der Nutzen von Diclofenac überwiegt die Risiken. Allerdings weisen die derzeit verfügbaren Daten darauf hin, dass die Therapie mit Diclofenac mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse, wie einer erhöhten Herzschwäche und einem erhöhten Herzinfarktrisiko assoziiert ist.“

Verdickung des Blutes

Die Substanz, die in rund 80 in Österreich erhältlichen Schmerzpräparaten enthalten ist (etwa in Voltaren oder Deflamat) kann zu schweren Komplikationen durch eine Verdickung des Blutes führen. Und zwar im Verhältnis 1000 zu 3. Ein Umdenken in der Schmerztherapie sei nötig, sagen Experten. Bei gesunden, fitten Menschen könne Diclofenac zwar weiterhin gefahrlos verschrieben werden, bei Risikopatienten aber nicht mehr, erklärte Schmerzspezialist Andreas Sandner-Kiesling gegenüber „Ö1“.