Im September spendete DGB-Chef Sommer seiner Ehefrau Ulrike eine Niere

BRD: DGB-Vorsitzender Michael Sommer spendet einer Ehefrau eine Niere

Ein Leben zwischen jahrelangem Bangen und Hoffen. Allein in Deutschland warten derzeit etwa 12 000 Menschen dringend auf eine lebensrettende Organ-Spende. Täglich sterben drei Schwerkranke, weil das Warten einfach zu lange dauerte.

DGB-Vorsitzender Michael Sommer: "Wir können uns jetzt wieder richtig streiten"
DGB-Vorsitzender Michael Sommer: „Wir können uns jetzt wieder richtig streiten“

Ulrike Sommer (55), die Frau des DGB-Chef Michael Sommer (61) war eine der Wartenden. Doch sie hatte Glück. Ihr Mann kam als Spender in Frage. Am 17. September spendete er ihr eine seiner Nieren (BILD berichtete). Heute sprechen der DGB-Chef und seine Frau bei „Beckmann“ über ihr neues Leben nach der Nierentransplantation.

„Wir können uns schon wieder richtig gut streiten und lachen“, sagen die Beiden. Und Ulrike Sommer fügt hinzu: „Ich fühle mich wie neu.“ Der Autorin sieht man die schwere Operation kaum noch an. Nur ein leicht geschwollenes Gesicht vom Kortison erinnert an den Überlebenskampf, der hinter ihr liegt.

 

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Nierentransplantationen: Operation, Medikamente, Prognose NierentransplantationFakten zu OP, Medikamenten und Prognose

Die Nieren sind mit ihren zehn Zentimetern Länge kleine Organe – fallen sie aus, kann es aber tödlich enden. Wichtige Fakten zu Transplantationen.mehr… . Über Jahre musste Michael Sommer miterleben, wie es seiner Frau zusehends schlechter ging. „Wenn ich meine Frau heute sehe, dann ist das ein unglaublicher Unterschied zu der Zeit vor drei Monaten. Ich merke einfach, die Lebenskraft und die Power wieder da ist“, so Sommer. „Das Schöne ist: Die Transplantation ist nicht nur lebensrettend, was ja schon etwas wert ist. Sondern es ist tatsächlich auch eine Verbesserung der Lebensqualität. Das hatte ich eigentlich nicht geglaubt, und jetzt merke ich, wie die alte Lebensqualität zurückkehrt.“

Für beide war klar, dass sie ihre Tochter nicht nach einer Organspende fragen wollten. „Obwohl sie es sicherlich gemacht hätte“, sagt Ulrike Sommer: „Aber sie ist kein Ersatzteillager.“

Für Michael Sommer war die Transplantation nicht ungefährlich. Der DGB-Chef musste in den vergangenen Jahren mehrere schwere Operationen überstehen. Wie geht es ihm heute?

„Wunderbar“, sagt Sommer. „Mit der Niere ist alles blendend. Ich habe ein bisschen postoperative Probleme, weil bei mir ein Nerv getroffen wurde, da habe ich Schmerzen. Ich kriege starke Schmerzmittel. Deshalb hat sich das ein bisschen hingezogen, bis ich wieder anfangen konnte zu arbeiten. Aber auch das ist endlich. Ich habe es nicht eine Sekunde lang bereut, meiner Frau eine Niere zu spenden.“