(ES/DÄB) Eine hochvolumige Online-Hämodiafiltration kann, verglichen mit einer qualifizierten high-flux Dialyse, das Leben von Dialysepatienten wesentlich verlängern.
Zusätzlich kann das Verfahren die Lebensqualität verbessern – z.B. ablesbar an der Reduzierung von Blutdruckabfällen während der Therapie. Über entsprechende Befunde der ESHOL-Study Group berichtet „Aktuelle Nephrologie“ 1/2013.
Das Outcome war in der Studie eng mit dem konvektiven Volumen korreliert und beruhte zum großen Teil auf der ausgeprägten Reduktion der Schlaganfall-Rate und der signifikant geringeren infektiösen Mortalität.
Es ist gut vorstellbar, dass die reduzierte Inzidenz an Schlaganfällen auf der besseren hämodynamischen Stabilität der Hämodiafiltration beruht. Ältere, nicht-diabetische Patienten mit nativer AV-Fistel und hoher Comorbidität profitierten in besonderem Maß von der Online-Hämodiafiltration. Als Behandlungsziel sollten mehr als 23L konvektives Volumen pro Behandlung angestrebt werden.
Im Rahmen der Studie wurden 906 Hämodialysepatienten verfolgt, 456 unter Hämodiafiltration, 450 unter high-flux Dialyse. Die Dreijahres-Sterblichkeit betrug in der ersten Gruppe 18,6%, in der zweiten 27,1%; dies entspricht einer Reduktion der Gesamtmortalität in der Online-Hämodiafiltrations-Gruppe um 30%. Die Hospitalisierungsrate war in der Hämodiafiltrationsgruppe um 22% niedriger.
In einer post-hoc-Analyse beobachteten die Untersucher: Je höher das konvektive Volumen pro Behandlung lag, desto ausgeprägter war der Überlebensvorteil: bei 25,4 und mehr Liter war die Mortalität um 65% gesenkt, bei einem Umsatz unter 23,1 Liter lediglich um 10%.