Rekord bei Transplantationen

Wien. (APA/ES) Im Austria Center hat ein Kongress der europäischen Gesellschaft für Organtransplantation begonnen. Die MedUni Wien im AKH gehört weltweit zu den führenden Zentren, so gab es allein im Vorjahr 167 Nierentransplantationen.
167 transplantierte Nieren bedeuten sieben mehr als noch im Jahr 2002 noch deutlicher war die Steigerung bei den Lungentransplantationen: 115 im Vorjahr stehen 65 im Jahr 2002 gegenüber. Diese Zahl entspricht etwa einem Drittel des Lungentransplantationsvolumens von ganz Deutschland.
„Es gibt weltweit nur drei Abteilungen – nämlich die Zentren in Hannover, Pittsburgh und Cleveland, die ähnliche Zahlen aufweisen können“, so der Experte für Lungentransplantation, Walter Klepetko. Auch was die Forschung auf dem Gebiet der Transplantationsmedizin betrifft, ist Wien im Spitzenfeld. „Wir liegen international an vorderster Stelle“, konstatierte Ferdinand Mühlbacher, Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien.
Erste Transplantation im Jahr 1965
In Wien wurde schon sehr früh mit Transplantationen begonnen. Die erste Niere 1965, die erste Leber 1972, bei der Herztransplantation erfolgte 1984 der Durchbruch, 1989 bei der Lunge. Gerade die Lungentransplantation wird als eines der Herzeigeprogramme bezeichnet, sagte Transplantationsspezialist Thomas Wekerle gegenüber „Radio Wien“: „Weil es sehr viele Transplantationen gibt und damit eine sehr große Erfahrung.“
Im Gegensatz zu Nieren- und Lungentransplantationen ist die Zahl der Lebertransplantationen rückläufig: Von 75 im Jahr 2002 ging es auf 43 im Vorjahr zurück. Der Grund laut MedUni: Die Spender werden immer älter und die Organe sind nicht verwendbar.
An der Transplantation anderer Organe wird derzeit nicht geforscht, dagegen soll das Erreichte verbessert werden. „Dass die Patienten weniger Nebenwirkungen bei den Medikamenten haben, dass das transplantierte Organ noch besser und länger funktioniert“, erklärte Thomas Wekerle die Ziele.
Niki Lauda Gast bei Kongress
Bis 11. September findet im Austria Center der Europäische Transplantations-Kongress statt. Zum 16. Mal lädt die europäische Gesellschaft für Organtransplantation (ESOT) dazu ein. Das Motto lautet „Pushing the limits“.
Prominenter Gast ist der dreifache Formel 1-Weltmeister Niki Lauda, selbst mehrfach nierentransplantiert. Lauda hatte 1997 von seinem Bruder Florian eine Niere erhalten, da seine zwei Nieren von schleichenden Entzündungen befallen waren und nur noch eingeschränkt arbeiteten. 2005 wurde eine weitere Operation notwendig, da die 1997 transplantierte Niere an Funktion eingebüßt hatte. Seine damalige Lebensgefährtin und jetzige Ehefrau Birgit spendete Niki Lauda eine Niere.