ANÖ Beitrag

30. August 2018

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Krankenkassen erwarten heuer leichtes Plus

Von den Gebietskrankenkassen ist nur jene in Wien im Minus

(ANÖ/APA). Wien – Die Krankenkassen erwarten für heuer ein leicht positives Ergebnis von 13 Millionen Euro. Die Prognose hat sich damit gegenüber den letzten Voranschlägen neuerlich verbessert. Im Mai war man noch von einem Plus von sechs Millionen ausgegangen, im Februar sogar noch von einem Minus von 41 Millionen. Das Vorjahr haben die Kassen mit einen Überschuss von 50,9 Millionen Euro abgeschlossen.

Von den Gebietskrankenkassen erwartet nach den vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger veröffentlichten Zahlen heuer nur mehr die Wiener ein Minus von 14,6 Millionen Euro. Die Burgenländer, die im Mai noch 1,6 Millionen Verlust vorausgesagt hatten, rechnen jetzt mit einem Plus von 1,4 Millionen. Einen Überschuss prognostizieren auch die Steirer (21,6 Millionen), die Kärntner (5,1 Millionen), die Salzburger (3,7 Millionen) und die Oberösterreicher (3,5 Millionen). Die drei anderen GKKs gehen von einer ausgeglichenen Bilanz aus. Rote Zahlen erwarten neben der WGKK auch die Versicherungsanstalten der öffentlich Bediensteten (-27,8 Millionen) und jene für Eisenbahn und Bergbau (-3,0 Millionen).

Rot-schwarze Gesundheitsreform

Der Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Alexander Biach, führt die positiven Zahlen vor allem auf die gute Konjunktur, aber auch auf die noch von der alten rot-schwarzen Regierung eingeleitet Gesundheitsreform zurück. So erfolge die Planung der Großgeräte und der Facharztstellen jetzt in den Zielsteuerungskommissionen gemeinsam mit den Ländern. Damit habe man den Kostendämpfungspfad schon um 700 Millionen Euro unterschritten – 400 Millionen die Krankenkassen und 300 Millionen die Länder –, so Biach.

Stark steigen werden heuer vor allem die Ausgaben für Heilbehelfe – und zwar voraussichtlich um 10,1 Prozent. Biach sieht hier als Grund die Leistungsharmonisierung, die für die Patienten häufig bessere Leistungen bringt und bisher Gesamtkosten von 84 Millionen Euro verursacht hat. Allein die zuletzt beschlossenen höheren Therapieleistungen (Psycho-, Physio-, Ergotherapie) und die Mundhygiene kosten 39 Millionen Euro. Letzteres ist auch ein Grund dafür, dass die Ausgaben für Zahnbehandlung heuer um 4,3 Prozent steigen.