Bedarf für Südtiroler Patienten fast gedeckt

Bozen – In 109 der 116 Gemeinden ist es derzeit möglich, die Willenserklärung zur Organspende abzugeben: Südtirol ist damit italienweit einsamer Spitzenreiter.

Eine Übersicht, die vom Landesressort für Gesundheit und der Spendevereinigung AIDO ausgearbeitet wurde, listet auf, wie es um die Beteiligung der Gemeinden bei der Willenserklärung zur Organspende steht. Südtirol ist demnach italienweit Spitzenreiter: 109 von 116 Südtiroler Gemeinden, das sind 94 Prozent, beteiligen sich mittlerweile an der Informationskampagne, die im vergangenen Jahr 2015 von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und dem Südtiroler Gemeindenverband ins Leben gerufen wurde. “Die Zahlen geben uns recht: was klein begonnen hat, ist nun ein beispielloses Erfolgsprojekt. Das Thema Organspende war in Vergessenheit geraten, nun sprechen die Menschen wieder darüber und entscheiden sich”, freut sich Landesrätin Stocker. Ihr Dank geht dabei vor allem an die Gemeinden und an die Spendevereinigung AIDO, die dieses Projekt unterstützt und mitgetragen haben.

109 Gemeinden in Südtirol sind dabei

Im gesamtstaatlichen Transplantationszentrum liegt die offizielle Zahl der teilnehmenden Gemeinden aktuell bei 96: der numerische Unterschied ergibt sich aus dem Umstand, dass die Registrierung der Gemeinden und der entsprechenden Willenserklärungen im Transplantationszentrum in Rom etwas zeitverzögert erfolgt. Defacto sind die teilnehmenden Gemeinden bereits am 30. Juni dieses Jahres laut Auskunft des Südtiroler Gemeindenverbandes auf 109 angestiegen, was auch auf der Homepage des Gemeindenverbandes ersichtlich ist.

Bedarf für Südtiroler Patienten fast gedeckt

Dies zeugt von einer enormen Spenderbereitschaft, die bereits Früchte trägt: In nur einem Jahr konnte der Bedarf an Spenderorganen für Südtiroler Patienten auf der Warteliste am Transplantationszentrum in Innsbruck fast gedeckt werden. “Die Unterstützung der Meldeämter in den Gemeinden und jene der Menschen vor Ort ist einzigartig in ganz Italien. Die öffentliche Diskussion über das Thema Organspende hat zu einer Bewusstmachung geführt. Damit konnte gar einigen Südtiroler Patienten ein neues, zweites Leben geschenkt werden”, zeigt sich Landesrätin Stocker angesichts der positiven Bilanz in Sachen Organspende zufrieden.

Südtirol ist weit voraus

Im Vergleich mit anderen Regionen wird die Vorreiterrolle Südtirols in Sachen Organspende besonders deutlich: Nach Südtirol hat Umbrien den höchsten Prozentsatz mit derzeit 55,4 Prozent der Gemeinden, in der Emilia Romagna beteiligen sich 33,2 Prozent am Projekt. Alle anderen Regionen liegen zum Teil weit unter diesen Werten.